Fliegenpilz
Amanita muscaria
Schautafel des ikonischen Fliegenpilzes
Variante mit Farbtafel
Detailansicht
Detailansicht
Fliegenpilz
(Amanita muscaria)
Über dieses Werk
Kaum ein Pilz ist so ikonisch wie der Fliegenpilz. Mit seinem leuchtend roten Hut und den weißen Punkten gilt er als Inbegriff des „Waldpilzes“ und ist aus Märchen, Kinderbüchern und Herbstdekorationen nicht wegzudenken. Diese Schautafel zeigt ihn als Stillleben in seiner ganzen Schönheit.
Botanischer Hintergrund
Der Fliegenpilz (Amanita muscaria) gehört zur Familie der Wulstlingsverwandten (Amanitaceae) und ist in den gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel weit verbreitet. Besonders häufig findet man ihn in Symbiose mit Birken und Fichten, da er als Mykorrhizapilz mit deren Wurzeln eine lebenswichtige Partnerschaft eingeht. Der Name „Fliegenpilz“ verweist vermutlich auf die frühere Nutzung als Hausmittel gegen Fliegen: In Milch eingeweichte Huthautstücke wirkten als Lock- und Giftköder.
Sein wissenschaftlicher Artname muscaria leitet sich vom lateinischen musca („Fliege“) ab. Trotz seiner auffälligen Erscheinung und der populären Darstellung als Glückssymbol ist der Fliegenpilz giftig – und psychoaktiv. Er enthält unter anderem Ibotensäure und Muscimol, die bei Verzehr zu Halluzinationen führen können.
Obwohl Pilze taxonomisch nicht zum Reich der Pflanzen gehören, sondern eine eigene biologische Gruppe bilden, habe ich für diese Schautafel eine Ausnahme gemacht – denn der Fliegenpilz ist einfach zu faszinierend, um ihn deshalb auszuklammern.
Wissenswertes
Der Fliegenpilz ist seit Jahrhunderten von Mythen und Geschichten umgeben. In der sibirischen Schamanentradition wurde er rituell genutzt, um Trancezustände herbeizuführen. Auch im mitteleuropäischen Volksglauben galt er als Gewächs mit magischen Kräften: Hexen sollen ihn für ihre Zaubertränke verwendet haben, und mancher Aberglaube schrieb ihm eine Verbindung zur Anderswelt zu.
Gleichzeitig hat der Fliegenpilz als Symbol eine erstaunliche Karriere gemacht: als Glücksbringer auf Neujahrskarten, als Dekorationsmotiv oder als märchenhafter Begleiter von Waldfeen und Kobolden. Diese Ambivalenz zwischen Gefahr, Rausch und kindlicher Unschuld macht ihn zu einem besonders interessanten Motiv.
Persönliches
In der Nähe meines Wohnortes gibt es ein kleines Wäldchen, in dem im Herbst immer unzählige Fliegenpilze wachsen – ein wirklich besonderer Platz! Inspiriert von diesem bezaubernden Anblick wollte ich dem ikonischen Pilz ein Porträt widmen, das ihn von seiner schönsten Seite zeigt.
Neben Nadelbäumen wachsen in diesem Wäldchen – besonders am Fundort der Pilze – auch Eichen, weshalb ich das Eichenblatt in die Illustration aufgenommen habe, obwohl ein Birkenblatt typischer für einen Ort wäre, an dem Fliegenpilze gedeihen.
Die Pilze, das Moos und das Blatt habe ich einzeln im Studio fotografiert und anschließend zu dieser farbenfrohen Collage zusammengesetzt.
Komposition aus dem Jahr 2024, bestehend aus 5 gestackten Fotos (ca. 30 Einzelaufnahmen)
Fotografiert im Oktober 2023