Pflanzensammlung im Jahreslauf

 

Wenn die Natur den Takt vorgibt

Die Suche nach dem perfekten botanischen Motiv ist ein fortwährender Dialog mit der Natur. Ihre Zyklen und Rhythmen bestimmen meinen Arbeitsalltag -- ein Umstand, den ich nicht als Einschränkung, sondern als bereichernde Verbindung zu den natürlichen Prozessen empfinde.

Die Auswahl der Pflanzen

Eine sorgfältige Planung ist vor allem für jene Pflanzenportraits, die einen Entwicklungszyklus zeigen, unerlässlich: Verpasse ich ein bestimmtes Stadium, bleibt mir nichts anderes übrig, als bis zur nächsten Saison zu warten, um es fotografieren zu können. Doch auch die Geduld ist Teil des Prozesses und das Warten auf den perfekten Moment macht die Ergebnisse letztendlich umso stimmiger.

Das Sammeln

Einen Großteil meiner Objekte sammle ich auf meinen Streifzügen durch die Natur. Einige Arten, die nicht regional vorkommen, kultiviere ich extra in meinem Garten, damit ich sie vom Austrieb bis zum ersten Frost immer wieder fotografieren kann.

 
 

Rizinus im Garten

Rizinus als fertige Schautafel

 
 

Andere Exemplare beziehe ich vom spezialisierten Züchter, wie zum Beispiel die Päonien. Diese haben von April bis Juni Saison, sodass ich im Frühjahr genügend Zeitreserven einplanen muss, um die jeweilige Sorte zu ihrer schönsten Blütezeit einzufangen.

 
 

Pfingstrose am Feld

Pfingstrose als fertige Schautafel

 
 

Im Winter, wenn draußen nur wenig blüht und gedeiht, besorge ich ausgewählte Arten auch beim Floristen. Diese meist exotischen Blumen kombiniere ich gerne innerhalb der "Flower Bouquet"-Serie.

 
 
 
 

Optimale Bedingungen

Der richtige Zeitpunkt spielt eine große Rolle beim Sammeln von Pflanzen: Es ist beispielsweise keine gute Idee, Pflanzen im Sommer zur Mittagszeit zu sammeln, da sie durch die hohe Licht- und Temperaturintensität ohnehin bereits gestresst sind. Das würde dazu führen, dass sie auch bei sofortigem Transport ins Fotostudio welken und nicht mehr optimal zu fotografieren sind.

Darüber hinaus gibt auch individuelle Unterschiede zwischen den Pflanzenarten. Manche verzeihen selbst unter optimalen Bedingungen keine Wartezeit. Ein bekanntes Beispiel sind Mohnblumen, aber auch Eschenblätter rollen sich sofort ein, selbst wenn sie im Wasserglas stehen. Andere wiederum, wie etwa die Blätter der Stechpalme, bleiben selbst nach Wochen frisch und unverändert. So hat jede Pflanzenart ihren eigenen Charakter, den es zu berücksichtigen gilt.

Im Studio

Jede Pflanze wird so schnell wie möglich im Studio fotografiert, um maximale Frische zu gewährleisten. Vor der Aufnahme wird jede Pflanze - bzw. jeder Pflanzenteil - sorgfältig vorbereitet und gereinigt. Zudem benötigt jedes Motiv eine individuell abgestimmte Lichtführung. Flache Formen, wie etwa Blätter, erfordern eine andere Beleuchtung als runde Objekte, wie Früchte oder voluminöse Blüten. Eine weitere wesentliche Rolle spielt die Oberflächenstruktur, die beeinflusst, wie das Licht auf das Objekt fällt und welche Details hervorgehoben werden.

Zurück
Zurück

Die Kunst des perfekten Drucks

Weiter
Weiter

Von der Einzelaufnahme zur Komposition