Am Wasser

Botanische Schönheiten der Uferzone

Am Wasser

Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia) & Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus)

 

Über dieses Werk

Rohrkolben und Schwertlilie sind beide eng mit der Uferzone verbunden – und doch könnten sie in ihrer Erscheinung kaum unterschiedlicher sein: der eine mit seinem archaisch wirkenden, dunkelbraunen Blütenstand, die andere mit ihren zarten, leuchtend gelben Blüten.

In dieser Arbeit stehen sie einander gegenüber, als zwei Charaktere, die sich am gleichen Ort begegnen. Mich reizte vor allem das Spannungsfeld zwischen Form, Farbe und Struktur dieser ausdrucksstarken Gewächse – ein Kontrast, der durch ihren gemeinsamen Lebensraum noch verstärkt wird.

Botanischer Hintergrund

Der Breitblättrige Rohrkolben (Typha latifolia) ist eine weit verbreitete Sumpfpflanze mit auffallend zylindrischen, braunen Blütenständen. Er wächst bevorzugt an nährstoffreichen, stehenden oder langsam fließenden Gewässern. Die Pflanze kann bis zu zwei Meter hoch werden und spielt eine wichtige Rolle im Uferbereich, sowohl ökologisch als auch gestalterisch.

Die Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus) gehört zur Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae) und ist mit ihren auffälligen Blüten in Feuchtgebieten Europas heimisch. Sie blüht im späten Frühjahr und bildet mit ihren schwertförmigen Blättern dichte Horste.

Beide Arten sind typische Vertreter der Röhrichtzone und bieten zahlreichen Tieren Lebensraum und Schutz.

Wissenswertes und Nutzung

Rohrkolben wurden früher vielfältig genutzt – als Dämmmaterial, für Matten und sogar als Nahrungsquelle. Die Rhizome, Samen und jungen Triebe sind essbar und wurden in verschiedenen Kulturen als Nahrungsmittel verwendet. Zudem finden Rohrkolben Anwendung in der Phytosanierung, da sie Nährstoffe aus dem Wasser ziehen und somit zur natürlichen Reinigung von Abwässern beitragen.

Die Gelbe Schwertlilie hingegen ist vor allem für ihre Schönheit bekannt, wird jedoch auch in der Parfümindustrie genutzt. Das Rhizom enthält ätherisches Öl, das für seinen veilchenähnlichen Duft geschätzt wird. Allerdings ist es giftig, was bei der Verwendung berücksichtigt werden muss.

In naturnahen Gärten und Biotopen werden beide Arten wegen ihrer ökologischen Bedeutung geschätzt.

Persönliches

Die Pflanzen für diese Arbeit stammen aus meiner unmittelbaren Umgebung: von einem verwilderten Teich, der früher als Eisstockbahn diente. Heute ist er ein stiller Rückzugsort, an dem zwischen den Uferpflanzen scheue Teichrallen brüten.

Mein Nachbar, dem dieser Ort gehört, ist Landwirt und hat mir nicht nur die Pflanzen für diese Schautafel überlassen - er hat mich schon öfters mit spannenden Gewächsen versorgt, die auf seinem weitläufigen Grundstück wachsen.

Mein Dank kommt in Form von Bildern zurück - so gedeihen nicht nur Pflanzen sondern auch gute Nachbarschaften. 

  • Komposition aus dem Jahr 2023, bestehend aus vier Einzelaufnahmen

  • Fotografiert im Mai 2022 und August 2023

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